Allgemeine Zeitung des Judenthums › 46 › Heft 24
Erste Leiche auf dem neuen jüdischen Friedhof.
Die Allgemeine Zeitung des Judenthums schrieb am 13.06.1882: „Man schreibt aus Eisleben vom 28. Mai. Heute Morgen 91/2 Uhr fand in Gegenwart des Bürgermeisters, der städtischen Behörden und eines zahlreichen israelitischen und und christlichen Publikums beiderlei Geschlechts mit der Bestattung einer jungen, erst 10 Monate verheirateten Frau Löwenstein aus Sangerhausen die Einweihung des neunen Gottesackers der hiesigen Synagogengemeinde statt. Der Nordhäuser Rabbiner Herr Dr. Leimdörfer hielt die Weihrede zu dem Texte: 1. B. N., Cap. 28, Vers 17: „Wie furchtbar is dieser Ort, hier ist nichts anders als ein Haus Gottes und die Pforte des Himmels.“ Redner schilderte in schwungreicher, geistvoller Weise 1. die Empfindungen am Gottesacker, 2. die göttlichen Tröstungen, 3. die Gesinnungen und Handlungen, die für den Himmel vorbereiten. Außerdem wurde die Bezugnahme auf den eingetretenen Sterbefall passend eingefügt und so ergreifend gegeben, daß kein Auge thränenleer blieb.“746

Grab 28
Podest: 35/80/35
Stein: 130/70/20
Inschrift:
Trina Löwenstein
geb. Rosenthal
geb. 7. Juni 1857 in [?]
gest. 27. Mai 1882 in Sangerhausen336
https://synagoge-eisleben.de/der-neue-friedhof/